dt. Schriftsteller; Arzt; Werke: Erzählungen, Dramen, Essays, Romane, u. a. "Berlin-Alexanderplatz", "Babylonische Wanderung"; "Unsere Sorge, der Mensch", "Schicksalsreise" (Autobiogr.), "Flucht und Sammlung des Judenvolkes", "Hamlet oder Die lange Nacht nimmt ein Ende"
* 10. August 1878 Stettin
† 26. Juni 1957 Emmendingen/Baden
Herkunft
Alfred Bruno Döblin wurde 1878 in Stettin als zweitjüngstes von fünf Kindern in eine bürgerlich-jüdische Familie hineingeboren. Der musisch begabte Vater Max (1846-1921) war Schneidermeister, wanderte 1888 zusammen mit einer 20 Jahre jüngeren Angestellten nach Amerika aus und ließ seine Familie im sozialen Elend zurück. Dies wurde für den zehnjährigen Alfred zum prägenden Erlebnis. D.s pragmatisch-rational eingestellte Mutter Sophie, geb. Freudenheim (1844-1920), zog daraufhin mit ihren Kindern nach Berlin.
Ausbildung
D. besuchte zunächst die Vorschule des Friedrich-Wilhelm-Realgymnasiums in Stettin und ab 1891 das Köllnische Gymnasium in Berlin. Bereits während der Schulzeit zeigten sich seine literarischen, philosophischen und musikalischen Neigungen. Er las Heinrich von Kleist, Friedrich Hölderlin, Fedor Michailowitsch Dostojewski, Arthur Schopenhauer, Baruch de Spinoza und Friedrich Wilhelm Nietzsche und schrieb erste literarische und essayistische Texte, darunter "Modern. Ein Bild aus der Gegenwart" (1896) und sein erster, zu Lebzeiten unveröffentlichter Roman "Jagende Rosse...